Die Psyche ist ein sich selbst organisierendes System autonom handelnder Einheiten – diese Grundidee hat ihren Ausdruck in verschiedenen Modellen der Teile-Psychologie gefunden.

 

Man könnte die Einteilung der Psyche in Es, Ich und Über-Ich, die Freud einführte, bereits als einen Vorläufer dieser Idee sehen. Die drei Bereiche, die Freud postulierte, sind relativ autonom und regulieren sich gegenseitig. Jeder Bereich hat eine ganz eigene Art, die Welt zu erleben, sie zu verarbeiten und ihr zu antworten. In C.G. Jungs Lehre der Komplexe und Archetypen ist die Grundidee bereits weiter ausdifferenziert und Roberto Assagioli, ein italienischer Freudianer und ein Zeitgenosse von Freud und Jung, geht noch einen Schritt weiter. Er spricht zum ersten Mal von ‚Teilpersönlichkeiten’. 

 

Und heute, ungefähr 100 Jahre später, gibt es eine ganze Reihe verschiedener Schulen, die den Gedanken der inneren Vielheit alle auf ihre ganz eigene Art noch weiter entwickelt haben. Auch wenn sie von der gleichen Grundidee ausgehen, kommen sie doch zu recht unterschiedlichen Modellen der Psyche und ihrer Teile. Die Unterschiede entstehen vor allem dadurch, dass die postulierten inneren Einheiten nach unterschiedlichen Kriterien definiert werden.

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